Kapitel IV

Numantia im Kontext der Keltiberia

Die keltiberische Kultur beginnt ab dem 6. Jahrhundert v. Chr. und entwickelt im Laufe der Zeit schließlich das städtische Leben ab dem 4. Jahrhundert v. Chr. Die Stadt entsteht als ein Zentrum für Organisation, Verwaltung und Politik dieses Territoriums, in dem verstreute Siedlungen und Dörfer liegen.

In Numantia wurden Weizen- und Gerstenkörner gefunden, aus denen man lacaelia oder Bier braute, das laut Orosius bitter war und eine berauschende Wärme verlieh . Die Untersuchung der Handmahlsteine dokumentiert, dass damit Eicheln, Weizen und Gerste gemahlen wurden. Analysen von Spurenelementen in den Knochenresten der Nekropole zeigen, dass die Ernährung reich an pflanzlichen Bestandteilen, besonders von Trockenfrüchten (hauptsächlich Eicheln) und arm an tierischem Eiweiß war. Wir müssen den Eisenreichtum des Moncayo hervorheben, da Martial die Qualität der Stahlerzeugnisse lobt, die in den Gewässern der keltiberischen Flüsse abgekühlt wurden. Deren besondere Eigenschaften führten dazu, daß das römische Heer das Schwert der hispanischen Völker, das „gladius hispaniensis“ übernahm , das sich durch eine prononcierte Spitze auszeichnete und einen harten Schlag mit beiden Schneiden ermöglichte.

Grabritual

Wir kennen zwei Beerdigungsrituale der Keltiberer . So wurden die Körper jener, die ihr Leben im Kampf verloren hatten, auf dem Schlachtfeld den Geiern zum Fraß überlassen, da die Geier mit den Fleischstücken den Geist des Toten ins Jenseits erheben, wo dieser die Gesellschaft der Götter genießen kann. Wer eines natürlichen Todes starb, wurde eingeäschert und die Asche im Fall der Nekropole von Numantia zusammen mit den Grabbeigaben in eine Grube gelegt und mit einer Stele gekennzeichnet.

Während des 20. Jahrhunderts stand die Ortung der Nekropole im Mittelpunkt des Interesses der Wissenschaft. In den ersten Jahrzehnten führte der obengenannte Ausschuss ein Programm mit etwa 53 Sondierungen rund um den Hügel von Numantia durch, erzielte jedoch keine zufriedenstellenden Ergebnisse.

Tatsächlich wurde die Nekropole im Jahr 1993 bei illegalen Arbeiten entdeckt, die jedoch den zuständigen Archäologen zur Kenntnis gebracht wurden. Sie liegt am Südhang des Hügels und umfasst etwas mehr als einen Hektar. Die Ausgrabung erbrachte wichtige Informationen über das Leben der Einwohner von Numantia, da wir durch die Untersuchung der Grabstrukturen, der Beigaben, der Zusammensetzung und Organisation der Nekropole sowie durch die Analysen von Knochen und entsprechend der Ernährung neue Erkenntnisse über Grabrituale und sozioökonomische Organisation erhalten haben. Wir können anhand der Beigaben zwischen vier verschiedenen Typen von Begräbnissen unterscheiden: mit Waffen, mit Bronzeschmuck (Stab zur Auszeichnung), mit Murmeln und Nähnadeln und schließlich eine vierte Gruppe ohne beigegebene Ausstattung.

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Bibliographische referenzen