Kapitel III

Numantia und Umgebung

Numantia liegt auf dem hohen, weitläufigen Hügel La Muela, von dem man strategisch eine weitläufige Ebene beherrscht, die von den hohen Bergen des iberischen Gebirges begrenzt wird, von den Gebirgszügen von Urbión im Westen bis zu den Spitzen des Moncayo im Osten. Zwischen Ebene und Gebirge entwickelt sich eine rege Beziehung, die durch das Klima, die Gewitterstürme und die Schneeschmelze im Frühjahr beeinflusst wird. Der Duero fließt durch die Ebene und wird von vielen Nebenflüssen und Bächen aus dem Gebirge gespeist. Diese kommen aus den Hochtälern des Merdancho und des Tera, in denen Forst- und Viehwirtschaft vorherrscht, führen besonders zur Zeit der Schneeschmelze große Wassermengen und münden direkt am Fuße von Numantia in den Duero.

Hügel La Muela
Nekropole
Numantia
Der Merdancho
Der Duero

 

Diese strategische Position ergibt sich ferner aus der Furt am Zusammenfluss von Duero und Tera. Dort treffen strahlenförmig die Wege aus dem Talkessel der Serranía Norte zusammen. Über sie verläuft der Viehtrieb von den im Tiefland liegenden Winterweiden zu den Sommerweiden in den Hochgebirgstälern. Die Wege verbinden weiter über die Pässe von Piqueras und Oncala die Bereiche Alto Duero mit dem Tal des Ebro. Zu diesen Verbindungen kommen noch diejenigen, die aus dem östlichen Bereich des Ebro-Tales auf die Meseta führen. Unter ihnen ist die Verbindung über den Fluß Queiles bemerkenswert, da sie in der Römerzeit zur bekannten Römerstraße XXVII des Antoninus wurde. Sie führte von Caesaraugusta (Saragossa) nach Asturica (Astorga).

Laut Appianus „war sie von dichten Wäldern umgeben“, was auf eine höhere Feuchtigkeit und auch auf eine größere Wassermenge des Duero hinweist. Der Fluß war damals schiffbar, da die Händler den Fluss „in kleinen Booten mit Hilfe von Segeln hinauf fuhren“, mit denen Wein und Getreide transportiert wurden. Die Schriften weisen auf eine waldreiche und sumpfige Gegend mir saftigen Weiden für die Zucht von Schafen und Ziegen als Hauptquelle für den Reichtum hin. Aus der Wolle wurden Kleidungsstücke, besonders das sagum, angefertigt.

Bei den Kriegsabgaben, die in den keltiberischen Städten erhoben wurden, erscheinen immer tausende dieser Kleidungsstücke (141 v. Chr. lieferten Numantia und Termes 9.000 davon). Es gab auch reichlich schnelle, geschickte und kräftige Esel, Maultiere und Pferde, welche die Römer geschickt einsetzten - anstelle der aus Italien mitgebrachten Tiere.

Die Landschaft um Numantia war von wilden Pinienwäldern oder Schwarzkieferwäldern gekennzeichnet, auf denen Misteln wuchsen, von Eichenwäldern mit Pyrenäeneichen (Quercus pyrenaica) und Portugiesischer Eiche, die eine bedeutende Menge an Eicheln lieferten sowie von Wacholderwäldern mit ausgezeichnetem Bauholz. Wir haben Kenntnis von Espartogras, was auf das Vorhandensein von trockenen Weiden hinweist und von einer reichen Ufervegetation mit Bäumen wie Ulmen, Eschen, Weidenbäumen und Nussbäumen in alluvialen Bereichen, an Flussufern und in endorreischen Zonen. Die Fauna, die in dieser Vegetation lebt, besteht sowohl aus Haustieren (Schaf, Ziege, Pferd, Stier) als auch aus Wild (Hirsch, Wildschwein, Feldhase. Feldkaninchen, Luchs, Bär und Wolf). Die Dekoration auf der geschilderten Keramik stellt Vögel dar: Tauben, Rebhühner, Rabenvögel, Adler, Geier, Wiedehopfe, Kiebitze, Reiher sowie Fische, besonders Forellen, und sogar Insekten.

Tierdarstellungen auf der Keramik aus Numantia:

Bildergalerie des abschnittes

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Bibliographische referenzen
  • García Heras, Manuel (1998). Caracterización arqueométrica de la producción cerámica numantina, BAR. International Series, 692. Oxford.  
  • Jimeno Martínez, Alfredo (1992). “Las cerámicas de Numancia”, Arevacon, Asociación de Amigos del Museo Numantino, XVII. ISSN: 2254-1888.
  • Jimeno Martínez, Alfredo (2007). “La Numancia celtibero-romana en el marco territorial del Alto Duero”. En Milagros Burón Álvarez (coord.): Patrimonio cultural y territorio en el Valle del Duero, pp. 16-18.
  • Jimeno Martínez, Alfredo, José Ignacio de la Torre y Antonio Chaín Galán (2010). “Ritos funerarios y mitos astrales en las necrópolis celtibéricas del Alto Duero”. En Francisco Burillo Mozota (coord.): Ritos y mitos: VI Simposio sobre Celtíberos, Zaragoza, pp. 369-390. ISBN: 978-84-613-7726-8.
  • Liceras Garrido, Raquel y Alfredo Jimeno Martínez (2016). “Aproximación al modelo de explotación de recursos en el territorio de Numancia”. En María del Carmen Mínguez García y Enrique Capdevila Montes (coord.): Manual de Tecnologías de la Información Geográfica aplicadas a la Arqueología, Madrid, pp. 137-158. ISBN 978-84-451-3539-6.
  • Liceras Garrido, Raquel (2014). “Sobre el territorio de los numantinos”. En José Honrado Castro, Miguel Ángel Brezmes Escribano, Alicia Tejeiro Pizarro y Óscar Rodríguez Monterrubio (coord.): Investigaciones Arqueológicas en el valle del Duero, II (Neolítico y Calcolítico en el valle del Duero), pp. 177-190. ISBN: 978-84-940699-6-3.